Plantagenobst

 

Im Erwerbsobstbau werden möglichst kleine Bäume verwendet. Das hat für den Obstbauern viele  Vorteile gegenüber „richtigen“ Bäumen. Z.B. kann bereits nach 1-2 Jahren eine erste kleine Ernte erfolgen. Niemand muß auf Leitern steigen (und niemand kann herunterfallen). Schutzmaßnahmen gegen Blütenfrost und Hagel sind einfacher möglich. Sogenannte Pflanzenschutzmittel können besser oder überhaupt erst ausgebracht werden (ohne weiteres etwa 20 Mal pro Jahr).

Nachteile hat der „Baum“: Um möglichst schwach zu wachsen, wird die Obstsorte auf eine schwach wachsende Wurzel (Unterlage) veredelt.

Diese schwache Wurzel kann den Baum keinen festen Stand geben so daß er zeitlebens eine Stütze braucht. Sie selbst kann ihn aus dem Boden nicht ausreichend ernähren und mit Wasser versorgen, braucht also extra Dünger und Wasse. Desshalb kann sie den Baum auch nicht widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge machen. Unkraut ist für schwachwachsende Obstbäume eine starke Konkurrenz und muß entfernt werden.

Plantagenobst wird in großen Monokulturen angebaut, nur wenige verschiedene Arten und Sorten sind „Marktfrüchte“. Krankheiten und Schädlinge können sich da leicht verbreiten.

Ohne Kunstdünger, Herbizide und Insektizide ist diese Art von Obstproduktion nicht möglich.

Ein schwacher Baum fängt sehr früh an zu fruchten und ist nach 12 Jahren schon alt (In diesem Alter fängt so mancher Obstbaum mit starkwachsender Unterlage erst an zu blühen). Man könnte solche Plantagenbäume mit arbeitenden Kindern vergleichen…

Der Obstbauer braucht aber nicht 12 Jahre auf den Ertrag zu warten. Er könnte nach 12 Jahren eine andere Sorte pflanzen, die dann vielleicht gerade auf dem Markt gefragter ist.

 

 

 

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© Andreas Trepl Obstbaumschnitt Berlin Brandenburg